Mauerfall und Leben in der DDR

Mauerfall und Leben in der DDR   
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DuitsMiddelbare schoolvwoLeerjaar 3,4

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Mauerfall und Leben in der DDR   

Slide 1 - Tekstslide

Lernziele 

Slide 2 - Tekstslide

Unterschiede zwischen Jugendlichen in der DDR und BRD

Slide 3 - Tekstslide

Was wisst ihr schon über die DDR und die BRD? Unterschiede

Slide 4 - Open vraag

Was wisst ihr schon über die DDR und die BRD? Ähnlichkeiten

Slide 5 - Open vraag

Video
  1. Wir schauen uns einen Video zum Thema ''Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg'' an. 
  2. Macht während des Hörens Notizen. 
  3. Beantworte die Frage: ''Welche Infos sind neu?''

Slide 6 - Tekstslide

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Slide 7 - Video

Meine Freie Deutsche Jugend

Jetzt lesen wir gemeinsam einen Textauschnitt aus dem Buch ''Meine Freie Deutsche Jugend''.  

Slide 8 - Tekstslide

Und weil das so war, wurde ich groß, ohne zu ahnen, was Kakerlaken wirklich sind. Natürlich wusste ich, dass es Küchenschaben gibt, aber ich hatte keinen Schimmer, dass man sie Kakerlaken nennt. Irgendwie war das an mir komplett vorbeigegangen. Ich dachte, Kakerlaken sei der gängige Begriff für das Fußvolk der Stasi. Ich dachte, die heißen so. Klingt ja auch ein bisschen russisch...
Später zogen wir nach Berlin, ich bekam einen neuen Vater, den ich viel besser fand als den alten, und mit der Großstadt kehrte eine gewisse Normalität in mein Leben ein.
Ich war ungefähr 16, als ich einen Bekannten besuchte, der gerade in ein Studentenwohnheim am Ostbahnhof gezogen war. Ich fand das sehr schick und erwachsen. Hey, ein Studentenwohnheim, cool.
Sein Zimmer lag in einem der oberen Stockwerke des Hochhauses und hatte einen hervorragenden Blick über Ostberlin. Es gab eine sehr kleine schlauchartige Küche und ein großes Zimmer mit zwei Doppelstockbetten. Ich war begeistert. So also sah das Leben nach der Schule aus. Vierbettzimmer mit Küchenzeile. Super.
Ich ahnte schon, dass mein eigenes Leben nicht so sein würde, aber ich dachte nicht gerne daran. Außerdem gab ich die Hoffnung nicht auf. Vielleicht würde aus mir mit der Zeit ja doch noch ein anständiger DDR-Bürger. Eben Abitur, Studentenwohnheim, Schrankwand. So wie hier.
Ich lobte sein Zimmer. Ja, antwortete er, es sei toll, nur die vielen Kakerlaken würden stören.
Wie – die vielen Kakerlaken? Ich fiel aus allen Wolken. »Hier im Studentenwohnheim?« Ich war ehrlich erstaunt. Ich wusste natürlich, dass die Stasi auch hier war, mir war allerdings nicht bewusst, dass sie sich so offen in den Gängen des Wohnheims bewegte.


Slide 9 - Tekstslide

DIE STASI HINTER DER KÜCHENSPÜLE



Nach der Trennung meiner Eltern zogen wir von der Ostsee ins Berliner Umland, zu Katja und Robert Havemann, den engsten Freunden meiner Mutter. Sie waren der eigentliche Scheidungsgrund. Jedenfalls glaubte das mein leiblicher Vater, der als Marine-Offizier bei der NVA diente. Meine Mutter zeigte ihm einen Vogel, nahm ein paar Regale und mein Spielzeug mit. Alles andere ließ sie ihm.
So kamen wir am 21. September 1976, meinem fünften Geburtstag, nach Grünheide in der Mark.
Zwei Monate später wurde Wolf Biermann ausgebürgert, über Robert Havemann wurde ein Hausarrest verhängt und mein Leben änderte sich.
Plötzlich war überall die Stasi, Männer in Uniformen oder in Zivil. Sie saßen in Ladas vor dem Haus, beobachteten uns, folgten uns, durften aber nicht mit uns reden. Manchmal versteckten sie sich wie Hasen hinter Bäumen.
Ich begriff nicht, warum Robert andauernd im Fernsehen zu sehen war und jetzt nicht mehr aus dem Haus durfte, warum Polizei die Straße verbarrikadier¬te und meine Mutter nicht mehr zu Katja ließ.
Aber ich gewöhnte mich schnell daran. Ich weiß noch, dass ich die Präsenz der Stasi damals nicht wirklich bedrohlich fand. Für mich waren die ewig wartenden Männer beruhigend. Sie passten auf mich auf. Ganz im Sinne der Stasi-Ballade: Leibwächter.
Im Hause Havemann sprach man nicht von Stasi, sondern von Kakerlaken, wenn die Posten vor dem Haus oder in den Autos gemeint waren.
  





Slide 10 - Tekstslide

»Ja, natürlich, alles voll. Auch hier im Zimmer.«
»Was?« Meine Stimme wurde merklich schriller. Ich sah niemanden außer uns im Raum. »Wo denn?«
Jetzt schaute er mich irritiert an: »Wo? Na, hinter der Küchenspüle!«
Ich fing vor Verwirrung fast an zu quietschen: »Hinter der Küchenspüle? Du hast Kakerlaken hinter der Küchenspüle? Um Gottes willen, wie viele denn?« Er sah mich an, als ob ich einen Dachschaden hätte: »Was ist denn das für eine Frage. Keine Ahnung, 200 vielleicht ...«
Es war vorbei mit meiner Fassung. Außer mir, kreischte ich los: »Du hast 200 Kakerlaken hinter der Küchenspüle?!?« Und ich sah es schlagartig vor mir: die Mini¬küche, in die nicht mal ein Tisch passte, die Spüle gegenüber der Zimmertür, in Höhe der Armaturen ein riesiges Loch im Gemäuer, dahinter ein Raum, in dem 200 Männer standen, eng aneinander gedrängt, wie in einem überfüllten Bus, und alle schauten un¬beweglich durch das Loch über dem Wasserhahn ... Noch während dieses Bild in meinem Kopf aufblitzte, wurde mir klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Nie im Leben war so ein vermufftes Studentenwohn¬heim so wichtig, dass sich zwei Hundertschaften Sta¬simänner dafür in einen winzigen Raum hinter einer Küchenwand pferchen ließen. Nicht mal für Frieden und Sozialismus. Ich war hier die Verrückte.
»Was sind Kakerlaken?«, fragte ich betont unschuldig meinen Bekannten.
Jetzt war er es, der fast die Beherrschung verlor: »Küchenschaben. Was ist eigentlich los mit dir?«
»Nichts. – Wirklich schönes Zimmer. Wie viel Miete kostet so was?«
Damit war das Thema für mich beendet. Er muss ge¬dacht haben, ich hatte einen kurzen Anfall von Wahnsinn. Ich habe ihn in diesem Glauben gelassen.

Slide 11 - Tekstslide

Meine Freie Deutsche Jugend

  1. Ihr arbeitet zu viert 
  2. Erkläre einander die Geschichte
  3. Beantworte die Frage ''Die Autorin spricht über Stasi, was ist das eigentlich?''  
  4. Die Autorin lebte damals in der Zeit der DDR. Könnt ihr euch vorstellen, wie das Leben damals aussah? Beargumentiert eure Antwort 

Slide 12 - Tekstslide

Slide 13 - Tekstslide