Anne Frank, das Hinterhaus

Anne Frank, das Hinterhaus
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HistorySecondary EducationPrimary EducationAge 11-13

This lesson contains 13 slides, with interactive quizzes, text slides and 2 videos.

time-iconLesson duration is: 45 min

Introduction

Das Hinterhaus ist der Ort, der Anne Frank im Zweiten Weltkrieg mehr als zwei Jahre lang als Versteck diente. Die Schüler*innen lernen das Hinterhaus durch zwei Videos und einen Einblick in das digitale Hinterhaus kennen. Anhand von interaktiven Fragen reden sie miteinander über Annes Leben im Hinterhaus. Die Unterrichtseinheit endet mit einer Nachdenkfrage über das Hinterhaus in der heutigen Zeit.

Instructions

Sie können diese Unterrichtseinheit als Einstieg in das Thema Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg oder zur Vorbereitung eines Besuchs im Anne Frank Haus benutzen.

Tipp: Schauen Sie sich zuvor die Videos in dieser Unterrichtseinheit, das digitale Hinterhaus und den Leitfaden für Lehrkräfte an.

Items in this lesson

Anne Frank, das Hinterhaus

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Einführungs-Folie
Einführung ins Thema. Besprechen Sie hier eventuell mit den Schüler*innen, ob sie das Anne Frank Haus schon einmal besucht haben.
Entdecke das Hinterhaus. Hier versteckte sich Anne Frank im Zweiten Weltkrieg mehr als zwei Jahre lang. 

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Einführungs-Folie
Werfen Sie zusammen mit den Schüler*innen einen Blick in das (digitale) Hinterhaus über den Link in der Folie. Hier ist das Hinterhaus so zu sehen wie damals, als sich Anne Frank dort versteckte. Jeder Raum bietet eine 360-Grad-Ansicht. Starten Sie beim Raum mit dem Bücherschrank. Durch Anklicken der Türen gelangen Sie in den nächsten Raum.

Wir empfehlen, hier nur durch die verschiedenen Räume zu gehen und sie gut zu betrachten. Die zusätzlichen Informationen und Videos, die in jedem Raum zu finden sind, können die Schüler*innen eventuell hinterher über die Website anschauen. Wenn Sie möchten, können Sie aber auch ein paar der Zusatzinformationen benutzen. Das Zimmer von Anne Frank wird in dieser Unterrichtseinheit in den Folien 8 und 9 ausführlicher behandelt.

„Oben an der Treppe gelangt man zu einer Tür, halb aus Mattglas, auf der einmal in schwarzen Lettern „Kantoor“ gestanden hat. Das ist das große vordere Büro, sehr groß, sehr hell, sehr voll. Tagsüber arbeiten dort Bep, Miep und Mijnheer Kleiman, durch einen kleinen Raum mit Tresor, Garderobe und großem Vorratsschrank kommt man in das kleine, muffige, dunkle Direktorenzimmer.“ 9. Juli 1942
„Rechts von der Treppe ein Zimmer ohne Fenster, mit Waschtisch und separatem kleinen WC-Raum.“ 9. Juli 1942
„Unser Versteck ist erst jetzt ein richtiges Versteck geworden. Mijnheer Kugler fand es nämlich besser, vor unsere Zugangstür einen Schrank zu stellen (weil oft Hausdurchsuchungen nach versteckten Fahrrädern stattfinden), aber dann natürlich einen Schrank, der sich drehen lässt und wie eine Tür aufgeht. Mijnheer Voskuijl hat das Ding getischlert.“ 21. August 1942
„Zu ebener Erde ist ein großes Magazin, das als Lager benutzt wird, und das ist wieder unterteilt in verschiedene Bereiche wie den Mahlraum, wo Zimt, Nelken und Kunstpfeffer gemahlen werden, den Vorratsraum und den gläsernen Anbau.“ 9. Juli 1942
„Wie wir alle angenommen hatten, ist Pfeffer ein sehr netter Mann. Er hatte natürlich nichts dagegen, das Zimmer mit mir zu teilen; ehrlich gesagt bin ich nicht so davon angetan, dass ein Fremder meine Sachen mitbenutzt. ‚Wenn wir nur einen von unseren Bekannten retten können, ist alles andere Nebensache‘, hat Vater gesagt, und damit hat er völlig recht.“ 19. November 1942
„Obwohl es Samstag ist, langweile ich mich nicht. Das liegt daran, dass ich mit Peter auf dem Dachboden war. Mit geschlossenen Augen habe ich geträumt. Es war wunderbar.“ 18. März 1944

Slide 3 - Drag question

Anne Frank beschrieb die Räume des Hinterhauses in ihrem Tagebuch. Lassen Sie die Schüler*innen die Beschreibungen zu den entsprechenden Räumen verschieben.


Am 6. Juli 1942 taucht Anne Frank mit ihrer Familie im Haus Prinsengracht 263 unter. Warum geschieht das an diesem Tag?
Es gelingt nicht, in die USA, nach Kanada oder in die Schweiz zu emigrieren.
Otto Franks Firma befindet sich hier. Zum Gebäude gehört ein ungenutztes Hinterhaus.
Margot Frank erhält eine Nachricht, dass sie in ein Arbeitslager muss.
Die Familie Frank hört immer mehr über die schlechten Umstände in den Arbeitslagern.
Die Nazis erlassen immer mehr Gesetze und Verordnungen, die das Leben von Jüdinnen und Juden schwieriger machen.

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Antwort: Margot Frank erhält eine Nachricht, dass sie in ein Arbeitslager muss.

Otto Frank hatte schon seit längerer Zeit das Versteck im Hinterhaus seines Firmengebäudes vorbereitet, und zwar aus den in den anderen Antworten genannten Gründen. Ausschlaggebend dafür, dass die Familie am 6. Juli untertauchte, war der Brief, den Margot im Juli 1942 erhielt. Die folgende Folie enthält auch eine Abbildung des Briefs.

Jüdische Kinder dürfen ab 1. September 1941 nur noch von jüdischen Lehrkräften in separaten jüdischen Schulen unterrichtet werden.
Am 3. Juni 1945 kehrt Otto Frank als Einziger der acht Untergetauchten nach Amsterdam zurück.
1943 wird der Bücherschrank aufgestellt.
Die Untergetauchten werden am 4. August 1944 entdeckt, verhaftet und eingesperrt.
Im Juli 1942 erhalten die ersten Jüdinnen und Juden in den Niederlanden Einberufungen in Arbeitslager. Margot erhält im Juli 1942 auch einen Brief. Deshalb taucht die Familie Frank eher als geplant unter.
Die Familie van Pels zieht am 13. Juli 1942 ins Hinterhaus ein.
Ab 15. September 1941 sind öffentliche Orte (Sportvereine, Schwimmbäder, Parks, Zoos) „Für Juden verboten“. Margot darf nicht mehr in ihren Ruderclub.
Am 16. November 1942 kommt Fritz Pfeffer als letzter Bewohner ins Hinterhaus.
Am 6. Juli 1942 taucht die Familie Frank unter.

Slide 5 - Drag question

Bitten Sie die Schüler*innen, die Abbildungen und Texte miteinander zu verbinden. Durch Anklicken lassen sich die Bilder vergrößern. Anschließend besprechen Sie gemeinsam die Ereignisse, die zum Untertauchen führten, sowie Anne Franks Zeit im Versteck.

Tipp: Beginnen Sie zusammen, indem Sie fragen, welche Abbildung zum ersten Text gehört. Betrachten Sie zusammen auf dem Digiboard den Brief, den Margot erhielt, und besprechen Sie ihn mit den Schüler*innen als zusätzliche Vertiefung zur Antwort auf die vorige Frage.

Slide 6 - Video

Dauer 1:34 Min. Betrachten Sie das Video.

Die Schüler*innen erfahren in diesem Video mehr über den Bücherschrank und über die ständige Angst der Untergetauchten, entdeckt zu werden.

Die Untergetauchten hatten ständig Angst, entdeckt zu werden. Was konnten sie (tagsüber) im Hinterhaus tun?
JA
NEIN
Lesen
Ruf
die Toilettenspülung benutzen
Lernen
Radio hören
im Freien spielen
Sport treiben
Schreiben

Slide 7 - Drag question

Lassen Sie die Kinder die Aktivitäten, die für die Untergetauchten möglich und nicht möglich waren, in das richtige Feld ziehen. Sprechen Sie dann mit den Schüler*innen darüber.

Besprechen Sie zum Beispiel, was sie tagsüber machen und was sie nicht machen könnten, wenn sie in Annes Situation wären. Sie können die Antworten eventuell notieren, indem Sie auf das Stiftsymbol unten auf dem Bildschirm klicken. Betonen Sie auch hier, dass Anne ständig Angst hatte, entdeckt zu werden und dass das der Hauptgrund dafür war, dass sie bestimmte Dinge nicht tun konnte.

Anne sammelte bereits vor der Zeit im Versteck Filmstarfotos und Bildpostkarten.
„Unser kleines Zimmer war mit den leeren Wänden bis jetzt sehr kahl; dank Vater, der meine gesamte Postkarten- und Filmstarsammlung schon vorher mitgenommen hatte, habe ich die ganze Wand mit Leim eingepinselt und aus dem Zimmer ein einziges Bild gemacht. So sieht es viel fröhlicher aus.“ Anne Frank, 11. Juli 1942
Anne erweitert die Sammung mit neuen Abbildungen aus Zeitschriften, die sie von den Helfer*innen erhält. Sie nimmt Bilder von der Wand ab, fügt neue hinzu oder überklebt alte mit neuen.

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Informations-Folie
Anne Franks Zimmer war einer der Orte, an denen sie die meiste Zeit im Hinterhaus verbrachte. Sieh dir die Hotspots in der Folie an und geh über den Link in ihr Zimmer. Schau dich um und beleuchte einige der Bilder, die sie an die Wand geklebt hat.

Auf den ersten Blick sehen die Bilder wie eine bunte Sammlung aus. Doch sie erzählen uns von Annes Leben, ihren Träumen und ihren sich in der Versteckzeit ändernden Interessen. Was die Schüler*innen an Wissen über Anne gewonnen haben, besprechen Sie gemeinsam anhand der offenen Frage in der nächsten Folie.


Was weißt du nun über Anne, nachdem du ihr Zimmer gesehen hast?

Slide 9 - Open question

Besprechen Sie die Antworten der Schüler*innen. Eine Erläuterung der Antwort finden Sie im Video in der folgenden Folie.

Slide 10 - Video

Dauer 1:50 Min.

Am 3. Mai 1960 wird Annes ehemaliges Versteck ein Museum: das Anne Frank Haus.

Otto Frank möchte, dass die Räume im Hinterhaus leer bleiben.

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Informations-Folie


Was meinst du, warum wollte Otto Frank, dass die Räume im Hinterhaus leer blieben?

Slide 12 - Open question

Besprechen Sie die Antworten der Schüler*innen.

Erläuterung der Antwort: „Nach der Sanierung des Anne Frank Hauses wurde ich gefragt, ob die Räume wieder möbliert werden sollten. Aber ich habe geantwortet: ‚Nein. Im Krieg wurde alles herausgeholt, und ich möchte es so lassen.‘“ Otto Frank in der Zeitung Het Vrije Volk, 24. Mai 1962

„Ich bitte um Verzeihung, wenn ich hier in diesem Haus nicht lange zu Ihnen spreche. Sie verstehen sicher, dass der Gedanke an all das, was hier geschehen ist, zu schmerzlich für mich ist. Ich kann Ihnen allen nur für das Interesse danken, das Sie durch Ihre Anwesenheit bekunden.“

Otto Frank bei der Eröffnung des Anne Frank Hauses, 3. Mai 1960
„Was geschehen ist, können wir nicht mehr ändern. Das Einzige, was wir tun können, ist, aus der Vergangenheit zu lernen und zu erkennen, was Diskriminierung und Verfolgung unschuldiger Menschen bedeutet. Ich bin der Meinung, dass jeder die Pflicht hat, gegen Vorurteile zu kämpfen.“ 

 Otto Frank, 1970.

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Abschluss-Folie
Zum Abschluss der Unterrichtseinheit ein Zitat mit einer Botschaft von Otto Frank.